Seit dem letzten Bautenstandsbericht auf unserer Website ist wieder viel geschehen. Der Innenausbau läuft nun schon seit einigen Wochen, der Einbau des Estrichs ist dabei eine wichtige Phase. Zum einen gibt es dafür eine vorgeschriebene Zeitvorgabe, zum anderen müssen wichtige Gewerke wie Heizung, Elektro und Sanitär eng zusammenarbeiten. Mit der Firma Damian Werner aus Fulda wurde ein Estrichleger ausgewählt, der aufgrund seiner Flexibilität in verschiedenen Stockwerken gleichzeitig tätig sein kann.
Zu diesem Zweck bringt man aktuell tonnenweise Estrich in das Gebäude. Damit sollen drei wesentliche Anforderungen erfüllt werden: Dämmung, Heizung und Höhenausgleich.
Zunächst wird vor dem eigentlichen Estrich-Einbau der Fußboden gedämmt, damit gleicht man auch Unebenheiten des Rohfußbodens aus. Die Dämmstärke richtet sich nach den vorgegebenen Richtlinien des Wärmeschutzes. Auf die Dämmung folgt – nach Verlegung der erforderlichen Leitungen – der Leicht-Estrich, der mit unzähligen Styropor-Kügelchen durchsetzt ist. Eine Kugellösung wurde schon bei den Raumdecken angewandt (siehe unseren Bautenstandsbericht vom 30. September 2020), auch in diesem Fall dient das Prinzip der Gewichtseinsparung. Dann platziert man Matten für die Aufnahme der Fußbodenheizung überall dort, wo geheizt werden muss. Im Anschluss wird der Zement-Estrich aufgebracht, oft auch Heiz-Estrich genannt.
In unserem Museum wird der Bodenaufbau nach Aussage von Bauleiterin Jasmin Veigel rund 32 Zentimeter hoch sein – den Fertigfußboden nicht eingerechnet. Die obere Estrichschicht muss besonders eben sein – und das in unterschiedlichen Höhen, weil der Bodenbelag je nach Raum und Bereich variiert. Im Museum Reinhard Ernst werden Naturstein, Parkett, Teppich, Linoleum und Terrazzo verlegt, daher sind unterschiedliche Estrichhöhen zwingend. Der Estrichleger wird also eine echte Herausforderung bewältigen. Schon nach drei bis fünf Tagen ist der Zementboden begehbar.
Fotos: Catherine S. Dallmer