Wie bei jedem großen Bauprojekt gibt es auch auf der Baustelle des Museums Reinhard Ernst eine Musterwand. Sie wurde mit sämtlichen Details wie Feuermelder, Lichtaufhängung oder auch Handlauf vorbereitet und dient den Gewerken dazu, Abläufe abzustimmen und Arbeitsproben in ihrer finalen Qualität zu zeigen. Erst nach Abnahme der Musterwand-Arbeit durch die Bauleitung darf diese im Museum umgesetzt werden.
Auch für das mre-Team und insbesondere für Restauratorin, Kuratorin und Ausstellungstechniker war die Musterwand eine willkommene Gelegenheit, die unterschiedlichen Aufhängungen und deren Verankerungen vorab und vor Ort zu testen. Es galt, die Vor- und Nachteile jedes Hakens abzuwägen und dabei Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen. Dafür hat die Restauratorin eigens unterschiedlich große Leerrahmen mit dicken Holzplatten angefertigt. Gerade große und schwere Bilder, von denen Reinhard Ernst einige in seiner Sammlung besitzt, können einen sogenannten Schmetterlings-Effekt – einen leichten Verzug – entwickeln. Sie verlangen deshalb nach individuell einstellbaren und starken Wandbefestigungen.
Lösungsorientiert war das Team am Werk. Während der Direktor stets auch auf Details wie den Schattenwurf achtete, kontrollierte die Kuratorin den Abstand zur Wand. Die beiden Facility-Manager prüften die Ausrichtung der Bilder mit Lasern und weiteren Geräten.
Ob Stahlnägel, Ringschrauben oder Dübel, ob Zink, Edelstahl, Messing oder Kupfer – das Auge des Publikums ist kritisch, und so gilt es stets die richtige Aufhängung zu wählen.