Vor einigen Wochen haben wir hier über die Außenanlagen des Museums und die Bäume, die dort angepflanzt wurden, berichtet. Heute laden wir Sie wieder ein, einen Blick hinter die strahlend weiße Fassade des Museums Reinhard Ernst zu werfen. Denn in den letzten Wochen wurden in schwindelnder Höhe anspruchsvolle Arbeiten durchgeführt: In unserem Veranstaltungsraum, dem Maki Forum, wird auch die Decke mit einem besonderen Akustikputz ausgestattet. In den Ausstellungsräumen und in den Fluren im ersten und zweiten Obergeschoss wird der Parkettboden verlegt.
Wir beginnen im Erdgeschoss und betreten das Maki Forum, benannt nach dem Architekten des Hauses, dem japanischen Pritzker-Preisträger Fumihiko Maki. Der Raum fasst bis zu 250 Personen. Was Ihnen beim Betreten gleich auffallen wird, ist die besondere Akustik. „Das Maki Forum ist der Raum, der hinsichtlich der Klangbeschaffenheit und der eingebauten Lausprecheranlage höchsten Anforderungen genügt“, sagt Bauherr Reinhard Ernst. Unsichtbar für die Besucher:innen sind in der Decke wie in den Wänden Lautsprecher eingebaut, denn der Raum kann und soll auch als Konzertraum genutzt werden können. „Augen und Ohren sollen auf ihre Kosten kommen“, wünscht sich Reinhard Ernst. Wie in allen Räumen des Museums wird auch hier mit einer Akustik-Spritzspachtelung gearbeitet. Der besondere Putz ist mit Textilfasern durchsetzt – das minimiert den Nachhall in Räumen. Einige sprachen in diesem Zusammenhang bereits von der „Elbphilharmonie in Wiesbaden“ … Der Putz wird auch an der Decke angebracht, was Schwindelfreiheit bei den Fachkräften voraussetzt – die Arbeiten finden in zehn Metern Höhe statt. Bei der Decke fällt besonders die geometrische Gestaltung auf: Sie steigt von Süd nach Nord auf und passt zu den gestaffelten Wänden. Eine weitere Besonderheit im Maki Forum werden die sechs maßgearbeiteten Pendelleuchten aus Italien sein. Die Leuchten haben eine Länge von 4,70 bis 5,40 Metern. Jede ist mit etwa 35 aus vergoldetem Papier gefertigten Schirmen mit einem Durchmesser von jeweils 20 cm ausgestattet – und ein Kunstwerk für sich.
Folgen Sie uns nun in das erste und zweite Obergeschoss des Museums: Hier werden 2.200 Quadratmeter Dielenparkett verlegt. Dabei achtete der Bauherr auf die Qualität und Haltbarkeit der Dielen ebenso wie auf die Ästhetik. Seine Wahl fiel auf mittelbraune Eiche in unterschiedlichen Breiten und Längen. Manche der Dielen sind bis zu 5 Meter lang! Bei den Dielen wurde besonders darauf geachtet, dass sie möglichst wenige Äste aufweisen. Die unterschiedlichen Breiten und Längen wurden ausgewählt, um den Boden als einheitliche Fläche erscheinen zu lassen. Nach dem Ölen des Parketts ergibt sich ein besonders angenehmer Farbkontrast zwischen den hellen Wänden und dem Boden des Museums. Der Naturholzboden im Museum Reinhard Ernst kommt von der Firma Mafi aus Österreich. Verlegt wurde das Parket von der Firma Fink im Haus GmbH aus Oberstaufen im Allgäu.