Der Bau des Museums Reinhard Ernst läuft weiterhin planmäßig. Vom ersten Stockwerk stehen schon fast alle Wände, rund die Hälfte dieses Geschosses ist bereits überdacht. Seine Decken werden noch bis zu den Weihnachtsferien fertiggestellt. In der Zeit vom 18. Dezember bis zum 11. Januar bleibt es dann auf der Wilhelmstraße 1 ruhig, die Baufacharbeiter und Bauingenieure haben sich ruhige und erholsame Festtage verdient.
Im Erdgeschoss des Museums werden die Besucher einen Raum für Wechselausstellungen betreten können. Seine lichte Raumhöhe von bis zu 9,45 Metern erstreckt sich über zwei Geschosse, so dass man dort sehr große Exponate präsentieren kann. Diese besondere Höhe verlangt im Bau auch besondere Anforderungen. So wird der Raum – wie auf dem oberen Bild zu sehen – von einer großen Gerüstlandschaft ausgefüllt; diese zwischenzeitlich bis zur Raumhöhe weitergeführte Konstruktion ist erforderlich, um die Decke einschalen zu können.
Die Außenansicht von der Rheinstraße zeigt ein Systemgerüst, das den Bauarbeitern auch als Absturzsicherung dient. Von diesen Arbeitsebenen aus werden die Bewehrungen und Verschalungen der Wände für das zweite Obergeschoss ausgeführt.
Weitere schwarze Kunststoffkugeln – sogenannte Bubbles – kommen in diesen Wochen zum Einsatz. Das Prinzip hatten wir in früheren Bautenstandsberichten bereits erläutert: Durch die Verwendung der Hohlkörper werden die Decken leichter, so dass man sie weiter spannen bzw. auf Stützen verzichten kann. Der Blick vom Kran zeigt in der hinteren Ecke die bereits platzierten schwarzen Bubbles. Unten rechts ist die zuvor beschriebene (rote) Zwischenebene und die darauf fortgeführte zweite Gerüstebene im Raum für die Wechselausstellungen zu erkennen.
Ein Wald mit gelben Schwerlaststützen, die man über einen Teleskopmechanismus weit ausfahren kann, hält die Decke des großen Technikraums im Untergeschoss. An diesem Ort werden auf über 450 Quadratmetern zahlreiche Geräte für die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik des Museums untergebracht.
Bereits beauftragt sind die Fassadenarbeiten, die nach Fertigstellung des Rohbaus im Frühling 2021 in Angriff genommen werden. Dazu zählen die großen Verglasungen im Erdgeschoss, die vertikalen Lamellen aus Stahlblech und die Außenfassade aus hellem Granit. (Dieser Stein wurde auch beim berühmten Aga-Khan-Museum in Toronto verwendet.) Auf der untenstehenden Computervisualisierung des Architekturbüros kann man die Außenhaut des Museums gut erkennen. Übrigens wird das Kunstwerk von Tony Cragg mit 6,50 Metern Höhe über den Terrassenbereich (oberhalb des Haupteingangs) in den ersten Stock gehoben, durch die noch unverglaste Öffnung in den Gebäudekörper geschoben und an seinem Platz aufgestellt. Die zweiteilige Skulptur ragt dann bis ins zweite Obergeschoss.